„Hausaufgabenbetreuung, Spiel und Spaß“

Sie sind beste Freundinnen, besuchen gemeinsam den sozialen Zweig der Staatlichen Fachoberschule in Aschaffenburg und absolvierten von September 2023 bis März 2024 ihr sechsmonatiges Praktikum in der Mittagsbetreuung der Lebenshilfe Main-Spessart in Wombach. Wobei die Mittagsbetreuung nur die Hälfte ihres Praktikumsplatzes beinhaltete, denn vormittags sind Sophie Ott und Siiri Ullrich in der Grundschule Wombach eingesetzt. Dort unterstützen sie die Lehrer im Unterricht in den Klassen 1 bis 4.

Nach der 5. Stunde geht es ab 12:10 Uhr dann über den Pausenhof direkt hinüber ins Lebenshilfe-Haus. Denn dort werden die drei Dutzend Kinder der Mittagsbetreuung am Nachmittag beaufsichtigt. Sophie und Siiri kommen aus Wombach, besuchten selbst schon die Grundschule im Lohrer Stadtteil. Jetzt, mit 17 und 16 Jahren, kehren sie zurück an ihre alte Schule, jedoch in neuer Funktion und nicht mehr als Abc-Schützen.

In der Mittagsbetreuung der Lebenshilfe beaufsichtigen und unterstützen die beiden die Kinder bei den Hausaufgaben. „Das ist praktisch, weil wir schon aus der Schule wissen, worauf wir bei den Kindern achten, wo wir sie unterstützen müssen“, erklärt Sophie Ott. Sie möchte nach der FOS Lehramt für Grundschule studieren, das Praktikum in Schule und Betreuung ist für sie perfekt. Schon während ihrer Realschulzeit hatte sie ein Regelpraktikum in der Grundschule absolviert, die Teilnahme an der Mittagsbetreuung rundet für die 17-Jährige das nun noch ab.

Siiri weiß noch nicht so genau, wohin sie ihr Weg nach der FOS führen wird und was sie mal studieren möchte. Aber auch für die 16-Jährige ist das Praktikum auf jeden Fall bereichernd. Beide Mädchen geben aber auch offen und ehrlich zu, dass sie nach den sechseinhalb Stunden Schule und Mittagsbetreuung oft geschafft sind. „Wenn wir nachmittags nach Hause kommen, brauchen wir erst mal eine Pause bevor wir dann was für uns machen“, sagen beide unisono.

Doch keine der beiden möchte die Zeit mit den Kindern missen. Siiri und Sophie haben Spaß an dem, was sie tun. Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, essen die Kinder gemeinsam zu Mittag im Speisesaal des Lebenshilfe-Hauses. Auch Siiri und Sophie essen mit. Die Plätze an ihrem Tisch sind heiß begehrt und beide achten sehr genau darauf, dass da keiner zu kurz kommt. „Wir haben das ganz gut im Griff und wechseln regelmäßig durch, wer bei uns sitzen darf.“

Sind die Hausaufgaben erledigt, wird gespielt. Puzzle und Kartenspiele wie Uno stehen dabei ganz hoch im Kurs. Auch im Schach sind einige Kinder fit. „Wir spielen Fußball, Tischtennis, Tischkicker und auch draußen mit den Kindern an den Spielgeräten“, erzählt Siiri. Die Kleinen sind immer für ein Spiel zu haben, nur beim Organisieren der Fußballteams brauchen sie manchmal Unterstützung. „Eine Mannschaft zu bilden mit der alle zufrieden sind ist etwas, was sie noch nicht so gut hinbekommen“, lacht Siiri.

Die beiden Schülerinnen haben eine gute Mischung gefunden zwischen Hausaufgabenüberwachung, Spiel und Spaß. Und die Zeit vergeht für sie meist im Flug, denn um 14:30 Uhr ist für sie Dienstschluss, dann haben sie frei.

Sophie und Siiri sind jede zweite Woche im Praktikum in Grundschule und Mittagsbetreuung ansonsten selbst im Unterricht. Regelmäßige Berichte über ihre Aufgaben im Praktikum gehören ebenso dazu wie eine mehrseitige Projektarbeit.

„Ohne Ehrenamtliche würde es uns nicht geben“

2022 war finanziell kein gutes Jahr für die Lebenshilfe Main-Spessart und 2023 wird nicht besser. „Energiepreiserhöhungen und Personalkostensteigerungen machten nahezu unser komplettes Kostenvolumen aus“, erklärte Vorsitzender Dr. Georg Hanen bei der Mitgliederversammlung im Lebenshilfe-Haus in Wombach.

Das sei am Jahresabschluss 2022 nicht spurlos vorübergegangen -„zumal uns Ausgleichszahlungen des Bezirks Unterfranken erst im Folgejahr erreichen“. Sein für die Finanzen zuständiger Vorstandskollege Herbert Schuhmann war nicht glücklich über die roten Zahlen im Bericht.

Zwar seien die Erträge durch Bezirk, Regierung und Pflegekassen gestiegen, doch machten die Personalkosten für die gut 200 Mitarbeiter inzwischen 75 Prozent der Gesamtkosten aus. Zusammen mit den gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten kommt daher das negative Ergebnis zustande. „Das Vergütungssystem fängt diese Kosten nicht auf da in den Bereichen Tagesstätte und Wohnen nach Anwesenheit vergütet wird, die Fixkosten jedoch gleichbleiben“, so Schuhmann der auch für 2023 unterm Strich mit einer roten Zahl rechnet.

Zudem drückt die Lebenshilfe der demografische Wandel in allen Bereichen. „Jährlich gehen mehr Fachkräfte in der Pflege in Rente als junge, ausgebildete Leute nachkommen“, sagte Dr. Hanen.

Im Bereich Personalgewinnung arbeitet die Lebenshilfe schon seit 2022 einen Maßnahmenkatalog ab, berichtete Lebenshilfe-Geschäftsführerin Gabriele Hofstetter. Erstmals 2023 nahm man an der BIT teil und werde auch heuer am 12. und 13. April dort wieder mit einem Stand vertreten sein. Neu ist auch eine Praxisstelle für ein Duales Studium „Soziale Arbeit“ und eine auf das Thema Karriere zugeschnittene Homepage.

Für die Offenen Hilfen war 2023 ein Jahr voller Umbrüche, berichtete deren Leiter Stephan Gleiter. Langjährige Mitarbeitende hinterließen mit ihrem Ausscheiden große Lücken. Darunter leide besonders die Suche und Vermittlung von Ehrenamtlichen zur Familienentlastung und im Freizeitbereich.

„Der Beratungsbedarf der Familien ist sehr hoch, die Zahl der Erstberatungen steigt jährlich“, sagte Gleiter, der – zusammen mit seinen 51 in Teilzeit arbeiteten Mitarbeitenden und vielen ehrenamtlichen Helfern – 350 Familien im Landkreis Main-Spessart mit verschiedenen Unterstützungsangeboten betreut.

Im Freizeit- und Bildungsbereich organisierten die Offenen Hilfen 188 Aktionen: zwei Sommer und fünf Wochenendfreizeiten und drei Kooperationen mit den Werkstätten für behinderte Menschen für die Special Olympics sowie 178 stundenweise Angebote an Wochenenden und Ferienbetreuungen für Kinder und Jugendliche. Die Schulbegleitung und Integrationshilfe begleitet aktuell 37 Maßnahmen bei 30 Kindern.

Leider fehlen ehrenamtliche Mitarbeiter wodurch manche Veranstaltungen nicht mehr angeboten werden konnten. Gleiter weiß, wie wichtig und wertvoll deren Einsatz ist, denn „ohne die Ehrenamtlichen würde es uns nicht geben.“

Die dem Leo-Weismantel-Förderzentrum in Karlstadt angegliederten Tagesstätten der Lebenshilfe konnten im vergangenen Jahr knapp eine Schließung einer Nachmittagsgruppe zur Schulvorbereitenden Einrichtung in Karlstadt abwenden. Man habe letztlich eine pädagogische Fachkraft einstellen können, sodass der Betrieb fortgeführt werden konnte, sagte Tagesstätten-Leiterin Christine Siegmund. „Aber es war knapp.“ Auch hier werden nach und nach viele Fachkräfte in Rente gehen. „Können wir die Stellen nicht besetzen, werden wir den Bereich, den wir mit Freude und Herzblut für die Kinder und ihre Familien über die Jahre aufgebaut haben, nach und nach zurückbauen müssen“, sagte Siegmund sichtlich bedrückt.

Aktuell besuchen 107 Kinder und Jugendliche in elf Gruppen die Tagesstätten in Karlstadt und Gemünden. „Wir betreuen und fördern dort Kinder mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, Verhalten und geistige Entwicklung“, sagte Siegmund. Auch hier sind die Kosten im Auge zu behalten und in einigen Bereichen arbeite man mit einem finanziellen Defizit, weil es nur Geld für Kinder gibt, die anwesend sind und nicht krankheitsbedingt fernbleiben, so Siegmund.

In den Tagesstätten arbeiten derzeit 32 pädagogische und therapeutische Mitarbeitende, eine Studentin der Sozialen Arbeit, eine Auszubildende zur Erzieherin und zwei Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).

Im Bereich Wohnen wird aktuell die Fachkraftquote erfüllt, alle Stellen sind besetzt, berichtete Christoph Mill. Allerdings weiß auch der Bereichsleiter Wohnen, dass Fachkräfte Mangelware sind und aktuell auch mehr Fluktuation innerhalb des Personals stattfindet. Mit Freude hat er festgestellt, dass ehemalige Mitarbeiter wieder zur Lebenshilfe zurückkehrten. Sein Fazit: „Die Lebenshilfe kann also nicht der schlechteste Arbeitgeber sein.“

Man habe Bewohnerinnen und Bewohnern im vergangenen Jahr wieder Urlaubsfahrten angeboten, die sie gerne angenommen haben. „Sie möchten auch wegfahren und Zeit genießen“, weiß Mill und bedankt sich bei allen Mitarbeitenden, die durch ihren Einsatz die Freizeitangebote auch möglich machten. Investitionen im Bereich Wohnen waren im vergangenen Jahr eine komplett neue Heizungsanlage im Wohnheim in Steinbach.

Auch im Bereich Ambulant Unterstütztes Wohnen hatte Mill eine positive Nachricht, denn die Wohngemeinschaft des AUW 3.0 hatte im vergangenen Jahr eine Wohnung in Marktheidenfeld bezogen.

Das Sonderpädagogische Förderzentrum Leo-Weismantel-Schule in Trägerschaft der Lebenshilfe Main-Spessart und des Landkreises Main-Spessart entwickelt sich sehr gut. „Wir sind an einer Klassengrenze angelangt, die wir nicht überschreiten können“, sagte Geschäftsführerin Hofstetter. Ein wesentlicher Anteil an der Steigerung der Schülerzahl geht auf die Hinzunahme einer vierten Klassengruppe für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zurück.

Der Landkreis hat am Schulgebäude in Gemünden den neugestalteten Pausenhof mit umfangreichen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten ausgestattet. „Der Landkreis Main-Spessart unterstützt die Lebenshilfe als Mieter der Gebäude sehr“, machte Hofstetter deutlich. 2023 wurde zudem der vom Ministerium für Bildung und Forschung mit 80 000 Euro bezuschusste DigitalPakt Schule an den Schulstandorten Karlstadt und Gemünden abgeschlossen.

Die beiden Kassenprüfer Georg Lesch und Norbert Schraut hatten die Zahlen der Buchhaltung geprüft und bescheinigten dem Lebenshilfe-Verein eine einwandfreie Kassenführung. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Dr. Georg Hanen dankte allen Mitarbeitenden der Lebenshilfe Main-Spessart für ihre nie endende Einsatzbereitschaft zur Unterstützung der Menschen mit Behinderung, die sich der Lebenshilfe anvertraut haben.

Politik muss Freiwilligendienste auch in Zukunft stärken

Lebenshilfe Bayern begrüßt Entscheidung des Deutschen Bundestages die Bundesmittel beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundes-Freiwilligen-Dienst (BFD) nicht zu kürzen.

Freiwilligendienste stärken – unter diesem Motto hat sich die Lebenshilfe Bayern gemeinsam mit anderen Verbänden für die bisherigen Bundesmittel beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundes-Freiwilligen-Dienst (BFD) eingesetzt. Nun hat der Bundestag entschieden, die Mittel für 2024 nicht wie geplant zu kürzen.

„Wir begrüßen das sehr! Es ist ein toller Erfolg für die Freiwilligen, für die Einrichtungen und vor allem für all die Menschen, die Hilfe brauchen! Deshalb müssen die Freiwilligendienste auch in Zukunft ausreichend finanziert und gestärkt werden!“, sagt die Landesvorsitzende der Lebenshilfe Bayern Staatsministerin a. D. Carolina Trautner.

Freiwilligendienste sind oft der Einstieg in soziale Berufe

Die Freiwilligendienste sind vor allem für junge Leute eine tolle Chance, sich nach der Schulzeit persönlich und beruflich zu orientieren und sich dabei gleichzeitig für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Dabei sind die Dienste oft der Einstieg in soziale Berufe. „Dies ist in Zeiten des Fachkräfte- und Personalmangels auch für uns wichtig, um engagierte Nachwuchskräfte für die Behindertenhilfe zu gewinnen“, erläutert Trautner.

Lebenshilfe Bayern bietet Freiwilligendienste seit 45 Jahren

Die Lebenshilfen in Bayern bieten seit 45 Jahren das Freiwillige Soziale Jahr und seit über zehn Jahren den Bundes-Freiwilligen-Dienst an. Es gibt Einsatzstellen in ganz Bayern. Der Lebenshilfe-Landesverband begleitet die beiden Dienste pädagogisch und veranstaltet Seminarwochen mit insgesamt bis zu 25 Bildungstagen.

Viele Infos rund ums Thema haben wir unter https://freiwilligeinheld.de/ zusammengefasst, reinschauen lohnt sich!

Die Lebenshilfe Main-Spessart bietet in den Wohnheimen, in der Tagesstätte und bei den Offenen Hilfen ein Freiwilliges Soziales Jahr an.

„In einem freiwilligen Jahr bei der Lebenshilfe Main-Spessart haben die jungen Leute die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Egal wohin sich der Berufsweg entwickelt, diese Erfahrungen prägen fürs Leben“, fasst Geschäftsführerin Gaby Hofstetter nur einige Vorteile der Freiwilligendienste zusammen.

Interesse? Dann meldet Euch!! Gerne telefonisch unter 09352 87603 oder per E-Mail an verwaltung@lebenshilfe-msp.de.

Mehr als nur Hausaufgabenbetreuung

Nach ihrem Abitur arbeitete sie ein Jahr als Au-Pair in den USA, jetzt, nach Abschluss ihres Studiums Medienmanagement unterstützt Jule Langheim an zwei Tagen in der Woche die Mittagsbetreuung der Lebenshilfe Main-Spessart in Lohr-Wombach.

Dabei unterstützt die 24-Jährige aus Gemünden Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren bei den Hausaufgaben, hilft Ihnen, wenn es hakt, hört ab, wenn nötig und sorgt dafür, dass die Kinder nach einem Tag in Schule und Betreuung alle Aufgaben erledigt haben und gelöst nach Hause gehen können. „Es ist interessant, die andere Seite zu sehen“, sagt sie. „Als ich als Au-Pair arbeitete, saß ich mit den mir anvertrauten Kindern zu Hause bei den Hausaufgaben, hier erledigen die Kinder die Aufgaben bevor sie dann nach Hause gehen und mit allen schulischen Verpflichtungen fertig sind.“

Neben der Hausaufgabenbetreuung ist Langheim auch für die Essenausgabe zuständig. Wenn alle Aufgaben erledigt sind, geht es zum gemütlichen Teil über, dann wird gespielt. Mensch-ärgere-Dich-nicht und viele andere Brettspiele, Puzzle und Kartenspiele wobei dabei Uno hoch im Trend liegt.

Bei den Kindern der Mittagsbetreuung gibt es kein Fernsehen und auch kein Daddeln am Handy. „Wir haben viele Spiele, Bücher und auch einen CD-Player für Hörbücher für die, die lieber zuhören als selbst lesen“, erklärt Alexandra Krimm, die Leiterin der Mittagsbetreuung. Außerdem toben sich die Kinder bei gutem Wetter im Freien ohnehin lieber auf den Spielplätzen der Lebenshilfe aus und können so überschüssige Energie loswerden.

Für Jule Langheim ist die Arbeit in der Mittagsbetreuung eine erfüllende Beschäftigung so lange sie auf ein Jobangebot im Bereich Medienmanagement wartet. „Ich wollte etwas im sozialen Bereich machen, hier wurde jemand gebraucht, das hat prima gepasst und ich habe eine erfüllende Beschäftigung.“

Landesversammlung 2023 der Lebenshilfe Bayern in Erlangen

Personal gewinnen, Finanzierung sichern, Inklusion voranbringen! Dafür wird sich die Lebenshilfe in Bayern weiterhin mit aller Kraft einsetzen. „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Diese werden wir nur gemeinsam meistern. Dafür braucht es einen starken Verband für und von Menschen mit Behinderungen und ihre Familien – fest verwurzelt in einer offenen und sozialen Gesellschaft.“ Das betonte die Landesvorsitzende Carolina Trautner, auf der Landesversammlung der Lebenshilfe Bayern in Erlangen.

Gutes Personal und sichere Finanzierung für dringend notwendige Hilfen

Als Herausforderungen nannte die Landesvorsitzende unter anderem bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum, gute Arbeitsplätze in Werkstätten und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, kompetente Förderung und genug Plätze in Kitas und Schulen sowie verlässliche Unterstützung für pflegende Angehörige.

„Für all diese dringend notwendigen Hilfen braucht es gut ausgebildetes Personal und eine sichere Finanzierung. Und es braucht eine Gesellschaft, für die inklusives Miteinander und der soziale Zusammenhalt selbstverständlich ist“, so Trautner weiter. Ganz wichtig hierfür sei eine soziale Politik auf allen Ebenen und für alle Lebensbereiche.

Gemeinsames Ziel müsse sein, aktuelle Gesetze und Reformen im Sinne und zum Wohle von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien in Bayern umzusetzen – wie das Bundes-Teilhabe-Gesetz, das Kinder- und Jugend-Stärkungs-Gesetz oder das Pflege- und Wohn-Qualitäts-Gesetz.

Gegenseitige Wertschätzung, Offenheit und Transparenz sind der Landesvorsitzenden auch beim Prozess der Verbandsentwicklung der Lebenshilfe Bayern sehr wichtig. Dieser war Schwerpunkt-Thema auf der Landesversammlung.

(Im Bild: Die Landesvorsitzende Carolina Trautner setztauf Wertschätzung, Offenheit und Transparenz – Foto: LHB – Anita Sajer)

Menschenrettung steht an allererster Stelle

Elf Mitarbeiter der Lebenshilfe Main-Spessart lernten bei einer Schulung in Theorie und Praxis das richtige Verhalten im Brandfall und die Bedienung entsprechender Feuerlöscheinrichtungen.

Rainer Kriegbaum vom Sicherheitstechnischen Büro Wagner aus Sendelbach hielt den theoretischen Teil der Fortbildung im Lebenshilfe-Haus in Wombach. Christian Deppisch von der Firma Brandschutz Bauer aus Wombach übernahm die Praxis.

„Nur, wer den realen Umgang mit Feuerlöschern geübt hat, kann die Geräte im Ernstfall schnell, souverän und sicher einsetzen“, gab Deppisch den Teilnehmern mit. Kriegbaum erklärte in seinem Vortrag unter anderem das richtige Verhalten im Brandfall nach der Regel: „Retten – Melden – Bekämpfen“ „Sie müssen wissen wo die Fluchtwege sind und wie sie Menschen mit Handicap sicher nach draußen zu den Sammelstellen geleiten ohne in Panik auszubrechen“, so der Referent.

Im Brandfall steht die Menschenrettung an allererster Stelle. Gleichzeitig muss umgehend die Feuerwehr alarmiert werden. „Wenn sie die 112 anrufen, haben sie jemanden von der Integrierten Leitstelle Würzburg am Telefon“, sagte Kriegbaum, „derjenige wird gezielt Fragen stellen und sie führen.“ In der Integrierten Leitstelle sitzen Feuerwehrmänner und Notfallsanitäter, „die wissen, was zu tun ist“, so Kriegbaum.

In ganz Europa kann man über die einheitliche Notrufnummer 112 rund um die Uhr Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst anfordern – aus allen Telefonnetzen, vorwahl- und gebührenfrei.

Damit die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle schnell geeignete Einsatzkräfte alarmieren können, muss der Anrufer wichtige Informationen durchgeben. Dafür gibt es die fünf „W“: Wo ist das Ereignis? Wer ruft an? Was ist geschehen? Wie viele Betroffene? Warten auf Rückfragen!

Brennt es, sind es nicht die Flammen, die in erster Linie gefährlich sind, sondern die Rauchentwicklung, die dabei das größte Problem darstellt. „80 Prozent der Brandopfer sterben an einer Rauchvergiftung“, betont Kriegbaum das ernste Thema. Deshalb ist „raus aus dem Gebäude“ das A und O im Brandfall.

Kriegbaum gab Einblicke in die Brandschutzordnung und erklärte verschiedene Brände und deren Entstehung. Auch betonte er die Wichtigkeit von Brandschutztüren und besonders deren Handhabung. Breitet sich ein Brand in einem Teil des Gebäudes aus, sichert die geschlossene Brandschutztür den Brandherd ab. „Steht die Tür jedoch offen, kann sich der Rauch unkontrolliert überall ausbreiten und das ist höchst gefährlich“, so Kriegbaum. Deshalb müssten diese Türen immer geschlossen bleiben, sie dürften nicht künstlich offengehalten werden und auch nicht zugestellt sein. Denn im Ernstfall sind sie lebenswichtig.

Im praktischen Teil der Schulung ließ Christian Deppisch eine Spraydose im Feuertrainer explodieren. Es war nur eine kleine Dose eines Deos doch die Stichflamme, die sich bei der Explosion entwickelte, schoss einige Meter in die Höhe.

Nach dem Schreck und dem Knall mussten die Teilnehmer dann einen simulierten Papierkorbbrand löschen. Deppisch erklärte die Handhabung und Funktion der verschiedenen Feuerlöscher. Er hatte zwei aufgeschnitten um den Teilnehmern das Innenleben erklären zu können. „Das Feuer immer von hinten her angreifen und in kleinen Stößen mit dem Feuerlöscher gezielt ablöschen“, erklärte Deppisch die Löschtaktik bei der Brandbekämpfung. Und immer wieder wichtig: Der Eigenschutz des Brandschutzhelfers.

Nach gut zwei Stunden waren die elf Teilnehmer auf den Ernstfall vorbereitet und erhielten ihre Zertifikate für „Ausgebildete Ersthelfer im Brandschutz“.

Für den Ernstfall gut gerüstet

Am Montag, 23. Oktober, überraschte ein plötzlicher Feueralarm die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe Main-Spessart im Lebenshilfe-Haus in Lohr-Wombach sowie die Schülerinnen und Schüler der dortigen Montessori Schule samt Lehrpersonal.

Geordnet und ohne aus der Ruhe zu kommen, verließen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen der Verwaltung der Lebenshilfe Main-Spessart sowie die Mitarbeitenden der Offenen Hilfen das Gebäude und versammelten sich an den drei festgelegten Sammelstellen.

Die Freiwillige Feuerwehr Wombach rückte mit einem Löschzug an, der Angriffstrupp der Wehr untersuchte unter Atemschutz das Gebäude und gab Entwarnung. Es handelte sich ja nur um eine Räumungsübung, die Lebenshilfe-Geschäftsführerin Gabriele Hofstetter zusammen mit Harald Hein, dem Kommandanten der Wombacher Wehr, geplant hatte.

Kurz darauf konnten alle wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Die Schüler und Schülerinnen der Montessori-Schule hatten jedoch noch die Möglichkeit, das Feuerwehrfahrzeug der Wombacher Wehr zu besichtigen und den Feuerwehrmännern Löcher in den Bauch zu fragen. Gabriele Hofstetter war zufrieden mit dem Ablauf der Übung. „Es hat alles prima geklappt, jeder wusste, wo er hinmuss, im Ernstfall sind wir gerüstet.“

„Eine rundum gelungene Veranstaltung für alle.“

Bei strah­len­dem Son­nen­schein star­te­ten am Vor­mit­tag 126 Teilnehmer*innen beim ers­ten Spen­den­spaßl­auf am Lebenshilfe-Haus. Die kleine Runde zählte 500 Meter, die große einen Kilometer. Für jede gelaufene Runde – egal ob groß oder klein – erhielten die Läufer*innen zwei bis vier Punkte die am Ende des zwei stündigen Laufs von einem ungenannten Sponsor in bare Münze umgerechnet wurden. So kamen 2200 Euro als Spenden für die Lebenshilfe Main-Spessart zusammen – eine Meisterleistung!

Nahezu jedes Alter war beim Lauf vertreten. Die jüngste Teilnehmerin lag mit sieben Monaten noch im Kinderwagen und ließ sich von ihrem Opa auf der großen Runde selig in den Schlaf schaukeln. Ihr zweijähriger Bruder Momo schaffte die einen Kilometer lange Runde gleich zweimal, erlief also auf seinen kleinen Beinchen vier Euro Spenden für die Lebenshilfe Main-Spessart!

Die kleine Vivien genoss den Lauf ebenfalls ganz entspannt im Rennkinderwagen, den ihr Papa Max zusammen mit drei Freunden schob. Die Vier von der DJK Wombach wechselten sich beim Anschieben ab und absolvierten so stattliche elf Runden.

Bei hochsommerlichen Temperaturen war jede Runde eine Herausforderung. Deshalb gab es unterwegs auch Wasser, Säfte und auch Traubenzucker als „Doping“ für die Läufer*innen. Bei Start und Ziel konnten sich alle zudem mit nassen Handtüchern abkühlen oder beim Durchlaufen eine kühlende Wasserstrahldusche genießen.

Dominik Merz, Bewohner der Lebenshilfe Main-Spessart im Wohnheim Grautal in Gemünden wollte eigentlich nur eine Runde absolvieren. Am Ende hatte er sich zehnmal auf die große Runde begeben und entsprechende Punkte gesammelt. „Die Lebenshilfe begleitet mich schon seit meiner Jugendzeit und darum bin ich froh“, sagt er ernst. Sein Spendenlauf sei daher sein ganz persönliches Dankeschön. Merz machte nach dem Lauf sogar noch Musik und spielte mit der Inklusionsband MIPpies aus Lohr auf.

Ein ganz besonderer Lauf war es auch für den 30-jährigen Jan Spehr aus Aschaffenburg, der nach einer Krebserkrankung am Sonntag zum ersten Mal wieder an einem Rennen teilnahm. „Etwas Gutes tun“, nannte er seine Motivation an den Start zu gehen.

Franziska aus Frammersbach hatte sich mit 400 Metern Brustschwimmen im Freibad „aufgewärmt“ bevor sie noch zwei große Runden bei der Lebenshilfe absolvierte.

Auch von der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth spazierte eine Gruppe mit. Hausmutter Roswitha Hellinger hatte ihre Schützlinge nach Wombach begleitet und zusammen mit ihrer Tochter Magdalena, die im Lebenshilfe-Wohnheim Grautal wohnt, absolvierten alle die große Runde mehrmals.

Die Macher des Spaßspendenlaufs hatten 100 Startnummern vorgesehen, die reichten aber nicht aus. „Die haben uns wortwörtlich überrannt“, lacht Lebenshilfe-Geschäftsführerin Gaby Hofstetter, die pünktlich um 11:30 Uhr den Startschuss gab für den zwei Stunden dauernden Lauf rund um das Lebenshilfe-Haus.

„Oma, wo bleibst Du denn“, feuerte der vierjährige Liam seine Großmutter an, die ihm auf seinen vier großen Runden nicht von der Seite wich. Am Ende gab es auch für den kleinen Läufer im Deutschlandtrikot eine Urkunde und ein Käppi der Lebenshilfe – verbunden mit dem Stolz, es geschafft zu haben.

Herbert Schuhmann, zweiter Vorsitzender des Lebenshilfevereins ging mit Startnummer 1 auf die Runde und absolvierte 14 Runden für einen guten Zweck. Einige Läufer*innen hatten ihren täglichen Trainingslauf kurzerhand nach Wombach verlegt, einige wenige schafften sogar 25 Runden, mehr als einen Halbmarathon.

Egal ob ein Spaziergang mit der Familie oder Teilnehmer*innen der Laufgemeinschaft Lohr-Rechtenbach, die Runde für Runde routiniert abspulten, jeder einzelne Meter war für einen guten Zweck. Und dass es zum Schluss 2200 Euro waren, die als Spenden der Lebenshilfe Main-Spessart zugutekamen, das begeisterte nicht nur die Verantwortlichen.

„Die Lebenshilfe Main-Spessart hat Erfolgsgeschichte geschrieben“, sagte Vorsitzender Dr. Georg Hanen bei der Begrüßung der Festgäste. Aus einem „zarten Pflänzchen“ sei in den vergangenen sechs Jahrzehnten eine Institution geworden die heute 260 Menschen mit Behinderung im Landkreis Main-Spessart stationär und teilstationär betreue, deren Verein inzwischen 350 Mitglieder zähle und die heute über 200 Mitarbeiter*innen beschäftige.

„Es ist gut, wenn Menschen nicht nur auf ihr Handicap reduziert werden, sondern am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, sagte Christoph Vogel, der die Grüße des Landkreises Main-Spessart überbrachte. „Die Lebenshilfe hat als wichtigster Fürsprecher für Menschen mit Behinderung in Deutschland schon viel erreicht“, so der stellvertretende Landrat der aber auch weiß: „Es ist noch ein langer Weg zu gehen, denn der Inklusionsgedanke ist noch nicht in allen Köpfen angekommen.“

Am Sonntag machte die Lebenshilfe Main-Spessart auf jeden Fall einen großen Schritt auf dem Weg zur Inklusion. Das Fest begeisterte alle. Der Innenhof der Lebenshilfe war bis auf den letzten Platz besetzt. Musikalisch sorgten die Wombacher Blaskapelle und die Inklusionsband MIPpies unter Leitung von Gisela Heck und Susanne Nickel für die passende Stimmung.

Rund um das Lebenshilfe-Haus gab es zahlreiche Spiel- und Bastelattraktionen für Groß und Klein. Auf dem Bewegungsparcours war beim Fahren mit dem Kettcar oder dem Bobbycar Geschicklichkeit gefragt und auf der Hüpfburg konnten sich die kleinen Besucher komplett auspowern. Wer es ruhiger mochte, der konnte mit Emil, Coco und Leo kuscheln. Die Alpakas von Petra Knogl aus Esselbach posierten auch gerne mit den Besuchern für ein Selfie.

Gaby Hofstetters Fazit zum Jubiläumsfest ist ganz klar: „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung für alle.“ Besonders beeindruckt hat die Lebenshilfe-Geschäftsführerin, dass der Spaßspendenlauf – trotz der hochsommerlichen Temperaturen – so viele Menschen zusammengebracht hat. „Mein Wunsch war es, dass behinderte Menschen, die bei der Lebenshilfe Main-Spessart Heimat haben, durch ihre Teilnahme am Lauf ihrer Lebenshilfe auch wieder etwas zurückgeben können.“

Die Lebenshilfe-Geschäftsführerin bedankte sich herzlich bei ihren Mitarbeiter*innen ohne deren Einsatz das Ganze nicht zu stemmen gewesen wäre. „Danke allen, die mitgeholfen haben, dass unser Jubiläumsfest so eine besondere Veranstaltung wurde.“

Wir feiern Geburtstag – Feiern Sie mit uns!!

Die Lebenshilfe Main-Spessart e. V. wird 60 Jahre alt. Das feiert die Selbsthilfe-Vereinigung für behinderte Menschen am Sonntag, 18. Juni, von 11 bis 17 Uhr am Lebenshilfe-Haus in der Bachstraße 34 in Lohr-Wombach.

Um 11 Uhr geht es los und schon um 11:30 Uhr fällt der Startschuss für den „Spaßspendenlauf“ für Jedermann. Auf einem einen Kilometer langen Rundweg am Gelände der Lebenshilfe Main-Spessart in Wombach können sich dann große und kleine Läufer zwei Stunden lang auspowern. „Jeder Kilometer zählt für einen guten Zweck“, kündigt Lebenshilfe-Geschäftsführerin Gaby Hofstetter an, „egal ob eine oder fünf oder zehn gelaufene Runden, auch ein Spaziergang ist möglich.“

Für jeden einzelnen gelaufenen Kilometer gibt es Punkte, und jeder Punkt bringt der Lebenshilfe Main-Spessart eine Spende. Der Sponsor, der ausdrücklich nicht genannt werden will, möchte mit dieser Aktion zum einen die Arbeit der Lebenshilfe unterstützen und zum anderen das Gemeinschaftsgefühl stärken. „Jeder Einzelne kann mit einem noch so kleinen Beitrag im Rahmen seiner Möglichkeiten hier unterstützen und alle Spenden kommen direkt den Kindern und Bewohnern der Einrichtungen der Lebenshilfe Main-Spessart zugute“, erklärt Hofstetter.

Der „Spaßspendenlauf“ startet um 11:30 Uhr am Haupteingang des Lebenshilfehaus. Den Startschuss gibt Dr. Georg Hanen, Vorsitzender der Lebenshilfe Main Spessart. Ebenso wie andere Vorstandsmitglieder wird er mit gutem Beispiel vorangehen und seine Runden drehen. Bis 13:30 Uhr können die Läufer auf die Strecke gehen und „ihren Lauf“ einbringen.

Wer sich dabei noch nicht ausgepowert hat oder es etwas ruhiger angehen lassen möchte, der kann an den zahlreichen Spiel- und Bastelattraktionen für Groß und Klein rund ums Lebenshilfe–Haus in Wombach teilnehmen. Auf dem Bewegungsparcours ist Geschicklichkeit gefragt beim Fahren mit dem Kettcar und dem Bobbycar. Auf der Hüpfburg können sich die kleinen Besucher noch komplett auspowern. Wie malt man mit einer Salatschleuder? Einfach Ausprobieren und Spaß haben.

Kuschelig wird es mit vier Alpakas die auf einem Spaziergang auf den Wiesen oberhalb des Lebenshilfe-Hauses gestreichelt und gefüttert werden dürfen. Ganz klar ist auch ein „Fotoshooting“ mit den Tieren möglich. Tattoos malen und ein Bastelangebot, zielen auf eine aufblasbare Dartscheibe und die Fotobox runden das abwechslungsreiche Programm ab.

Die Wombacher Blasmusik unterhält die Gäste von 11 bis 13:30 Uhr. Danach spielt von 14:30 bis 15:30 Uhr die Inklusionsband MIPpies aus Lohr auf. Der Name „MIPpies“ steht für „Musik-Inklusions-Projekt“, bei dem sich insgesamt 31 Menschen engagieren. Musiker aus den Wohngruppen der Lebenshilfe Main-Spessart in Lohr, Gemünden und Marktheidenfeld, Jugendliche und Erwachsene des Musikvereins Ruppertshütten sowie Schüler der Sing- und Musikschule Lohr musizieren zusammen.

Selbstredend ist auch für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt. Ab 11 Uhr stehen schon leckere Kuchen samt Kaffee bereit. Der Foodtruck mit dem Spessartflatscher und der Stammtisch „Wombicher Deifelsbuabe“ sorgen für deftige kulinarische Genüsse. Zum Nachtisch kommt ab 16 Uhr dann noch der Eiswagen von „Eis-Bernhard“ aus Lohr vorbei.

Tanzen und Singen ausdrücklich erwünscht

„Geraldino und die Bubble Boys“ zogen beim Familienkonzert zum 60jährigen Bestehen der Lebenshilfe Main-Spessart im historischen Rathaussaal in Karstadt Groß und Klein in den Bann.

Text: Was haben Gerd Grashaußer, Peter Kern und Henning Engelhardt gemeinsam? Sie sind „Geraldino und die Bubble Boys“ und die Drei begeisterten beim Konzert am Sonntag, 21. Mai im Saal des Historischen Rathauses in Karlstadt mit Keyboard, Schlagzeug und Gitarre Groß und Klein.

Der Bereich Tagesstätten der Lebenshilfe Main-Spessart e. V, die in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen feiert, hatte zu diesem besonderen Konzert eingeladen und jede Menge Spaß angekündigt. Und Christine Siegmund, Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätten und ihr Team, haben nicht zu viel versprochen.

Geraldino samt Band brachten bei ihrem eineinhalbstündigen Familienkonzert den Saal zum Rocken. Schon beim ersten selbstkomponierten Song hielt es keines der Kinder mehr auf ihren Sitzplätzen. Sie tanzten vor der Bühne, wiegten sich im Takt und ließen sich von Sänger Geraldino sofort in den Bann ziehen. „Das ist unsere Art, ein Konzert zu geben“, erzählt der Kinderliedermacher aus Nürnberg. „Wir haben lustige Lieder geschrieben, nehmen uns gegenseitig auf die Schippe und alles außenherum nicht so ernst.“ Die Band durfte auch erst nach mehreren Zugaben wieder von der Bühne.

Auch die Eltern sollen und müssen mit einbezogen werden – was im Laufe des Konzerts am Sonntagnachmittag auch ausnahmslos gelang. Gut 250 Besucher waren in den historischen Rathaussaal gekommen und nur die wenigsten hielt es während des Konzerts noch auf ihren Stühlen. Mit den Songs vom „Kakadu“, dem „Dackel von meiner Oma“ und dem Lied mit der Maus und dem Affen hielt Geraldino sein Publikum fest im Griff. Tanzen war erlaubt am Sonntagnachmittag, sogar ausdrücklich. Mitsingen? „Ja unbedingt“, verlangten Geraldino und die Bubble Boys „Sehr gerne auch laut!“

Natürlich durfte auch ein Ständchen zum 60. Geburtstag der Lebenshilfe Main-Spessart nicht fehlen. Auch das interpretierte Geraldino auf seine Art indem er das Publikum aufteilte in diejenigen die „Hä“ sangen, eine Gruppe die „Pi“ darbot und den Rest der „Bürste“ sang. Im Kontext wurde daraus ein fränkisches „Häpibürstei“ – und jede Menge Gelächter.

Das Team der Tagesstätten bewirtete die Gäste mit Kaffee und leckerem selbst gebackenen Kuchen. Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Lions Club Lohr-Marktheidenfeld und dem Rotary Club Karlstadt-Arnstein.

Vor dem Eingang zum historischen Rathaus hatte sich „Käptn Ballon“ alias Klaus Löffert eingerichtet. Es dauerte nicht lange, bis der Künstler mit seinen Figuren aus bunten Ballons eine große Kinderschar um sich versammelt hatte die alle mehr wollten von Tigern, Elefanten, Einhörnern, Affen, Blumen u. v. m. die „Käptn Ballon“ in Windeseile modellierte und bemalte. Sein Motto: „Jeder und jede sollen die Figur bekommen, die er oder sie haben möchte und damit glücklich und zufrieden heimgehen.“

Wie viele Ballons er am Sonntagnachmittag modellierte kann er nicht abschätzen – aber das mit Spaß und Freude am Tun, da ist sich „Käptn Ballon“ ganz sicher und sein Motto hat sich erfüllt.

„Es war eine gelungene Veranstaltung, eine tolle Stimmung, alle hatten Spaß egal ob Groß oder Klein“, fasst Christine Siegmund, Tagesstättenleiterin das Konzert zusammen. Die Lebenshilfe Main-Spessart habe sich sehr gut präsentiert und „ich bin stolz auf die Mitarbeiterinnen der Tagesstätten, die das alles mit mir gestemmt haben.“

Lebenshilfe präsentierte sich auf der BIT

Die Berufsinformationstage (BIT) Main-Spessart in der Gambacher Musikhalle brachten am 12. und 13. Mai rund 60 Ausbildungsbetriebe und über 2000 Jugendliche zusammen.

Zum ersten Mal auf der BIT mit einem Stand vertreten war die Lebenshilfe Main-Spessart e. V. Vom Schülerpraktikum über das Anerkennungsjahr, das sozialpädagogische Einführungsjahr und das Freiwillige Soziale Jahr bis hin zur Berufsausbildung zum Heilerziehungspfleger*in/Erzieher*in gaben die Mitarbeiter*innen der Bereiche Wohnen, Heilpädagogische Tagesstätten und Offene Hilfen der Lebenshilfe MSP Einblicke und Praxiswissen in ihre Arbeit.

„An beiden Tagen führten wir gute und intensive Gespräche mit Jugendlichen, die ein echtes Interesse an der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und sonderpädagogischen Förderbedarf hatten“, sagt Susanne Menth, stellvertretende Bereichsleitung der Offenen Hilfen der Lebenshilfe Main-Spessart. Die jungen Menschen erkundigten sich unter anderem gezielt nach Möglichkeiten eines Dualen Studiengangs und den damit verbundenen praktischen Ausbildungseinheiten.

Die Mitarbeiter*innen des Bereichs Wohnen leisteten in vielen Gesprächen mit den Jugendlichen Aufklärungsarbeit zum Unterschied des Berufsfeldes Heilerziehungspfleger*in im Vergleich zum Berufsfeld Erzieher*in.

Am Freitag kamen hauptsächlich Schüler nach Gambach. Viele hatten als Unterstützung einen Fragenkatalog dabei. Das gab Sicherheit nichts zu vergessen und die einzelnen Schüler*innen konnten sich damit auch tiefer ins Thema einarbeiten.

Viele Jugendliche seien an den Stand gekommen um auch überhaupt einmal zu wissen, welche Ausbildungen bei der Lebenshilfe Main-Spessart möglich sind, so Menth. Es war gut die Selbsthilfe-Vereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung, im Rahmen der BIT vorzustellen und aufzeigen zu können, welche Förderungen, Hilfe und Betreuung es in den Einrichtungen der Lebenshilfe in Main-Spessart gibt – und welche Berufsfelder dafür angeboten werden.

Wir sind dabei !

Lebenshilfe Main-Spessart präsentiert sich auf der BIT 2023

Die Berufsinformationstage Main-Spessart sind zurück. Am 12.und 13. Mai präsentieren 63 Arbeitgeber aus allen Branchen sowie schulische Einrichtungen insgesamt 160 Ausbildungsberufe und 83 duale Studiengänge, erstmals in der Musikhalle Gambach.

Die Lebenshilfe Main-Spessart ist dort zum ersten Mal mit einem Stand vertreten. Vom Schülerpraktikum über das Anerkennungsjahr, das sozialpädagogische Einführungsjahr und das Freiwillige Soziale Jahr bis hin zur Berufsausbildung bietet sie Praxiswissen in vielen erzieherischen Bereichen und Heilerziehungsberufen.

Die Mitarbeiter*innen der Bereiche Wohnen, Tagesstätten und Offene Hilfen der Lebenshilfe MSP stehen am Stand im überdachten Außenbereich an beiden Tagen Interessierten Rede und Antwort und informieren über die beruflichen Möglichkeiten in der über 200 Mitarbeiter*innen zählenden Selbsthilfe-Vereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung im Landkreis Main-Spessart.

In ihren Einrichtungen im Landkreis bietet die Lebenshilfe MSP unter anderem Ausbildungsmöglichkeiten an für Heilerziehungspfleger*innen, Heilerziehungspflegehelfer*innen, Erzieher*innen und sozialpädagogische Praxissemenster. Auch ein Freiwilliges Soziales Jahr kann absolviert werden.

Sie finden uns:

Freitag, 12. Mai von 8:30 bis 12:30 Uhr an unserem Stand im überdachten Außenbereich

Samstag, 13. Mai von 9 bis 13 Uhr an unserem Stand im überdachten Außenbereich

Mehr Info unter https://www.bit-msp.de

Geraldino und die Bubble Boys spielen auf

Familienkonzert zum 60jährigen Jubiläum der Lebenshilfe Main-Spessart e.V.

Die Lebenshilfe Main-Spessart feiert heuer ihr 60jähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Geburtstag lädt der Bereich Tagesstätten ein zu einem Familienkonzert mit dem bekannten Kinderliedermacher Geraldino und seiner Band am Sonntag, 21. Mai, um 15 Uhr in den historischen Rathaussaal in Karlstadt.

Die Musiker spielen bei ihrem Live-Konzert jede Menge Mitmachhits und Spaß-Songs für die Kinder. Sie düsen mit Gitarre, Keyboard und Schlagzeug durch die Kindermusikwelt und präsentieren einen erfrischenden Musik-Mix aus Ritter-Reggae und Schulbus-Pop. Da wird wohl kein Kind ruhig sitzen bleiben. Muss es auch nicht: Tanzen ist ausdrücklich erlaubt.

Geraldino macht seit über 30 Jahren Musik für Kinder und tritt als Solist in Rock-, Pop- und Jazzbands und mit klassischen Formationen auf. Er veröffentlichte zahlreiche CDs und Bücher und produziert Musik-Clips. In Karlstadt ist er auch bekannt durch seine Auftritte beim „Umsonst & Draussen Festival“ in Karlstadt. Im Rahmenprogramm des Konzertes modelliert Käpt‘n Ballon für die Kinder bunte Luftballonfiguren.

Die Veranstaltung ist eine Geburtstagsfeier der Lebenshilfe Main-Spessart. Deshalb ist der Eintritt frei! Die Plätze sind begrenzt. Einlass ist ab 14.30Uhr. Für das leibliche Wohl gibt es Kuchen, Kaffee und kalte Getränke.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom Lions Club Lohr-Marktheidenfeld und dem Rotary Club Karlstadt-Arnstein.